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Noch’n Bier – oder lieber nicht?

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Schmeckt in Irland am besten: Guinness

Unvergessen ist der Ausspruch von Bayerns ehemaligem Ministerpräsidenten Günther Beckstein (CSU) der meinte, dass nach zwei Maß Bier Autofahren schon noch im Bereich des Möglichen sei. Ähnliches muss sich auch Danny Healy-Rae, Politiker im Kerry County Council gedacht haben. Auf seine Initiative verabschiedete das Council einen Antrag, wonach die Promille-Grenzen nicht für Bewohner von ländlichen Regionen gelten sollen. Jetzt sorgt der Vorstoß landesweit für Diskussionen.

Depressionen und sogar Selbstmorde könnten mit diesen Ausnahmegenehmigungen für Bewohner abgelegener Gebiete verhindert werden, die dann mehr Möglichkeiten zum geselligen Beisammensein im nächsten Pub hätten, argumentiert Healy-Rae. Unterstützung erhält er dafür auch vom Michael Fahy aus dem County Galway, der einen entsprechenden Antrag in seinem County einbringen will. Um sicherzustellen, dass die Landbewohner  dann nicht völlig über die Strenge schlagen, schlägt Fahy vor, dass die Wirte kontrollieren sollen, dass ihre Gäste nicht zu tief ins Pint schauen. Aber auch die Lösung mit einer Stempelkarte, wie man sie auch hierzulande etwa für Coffee-to-go bekommt, sei denkbar. Mehr Guinness also für mehr Lebensqualität? Das wird nicht überall so gesehen.

Ganz und gar nicht begeistert von dieser Idee zeigte sich Verkehrsminister Leo Varadkar.”Die meisten Unfälle, die passieren, passieren in ländlichen Gebieten und auf Landstraßen”, so der Minister. Auch international würden solche Ausnahmegenehmigungen ein sehr negatives Signal setzen, so der Minister. Auch Varadkar hält die Isolation in ländlichen Gebieten für ein echtes Problem, das aber mit Alkohol nicht zu lösen sei.

Was die Straßensicherheit angeht, so liegt Irland inzwischen EU-weit auf Platz 6. Eine deutliche Sprache sprechen auch die Zahlen: 2012 gab es in Irland mit 161 Verkehrstoten ein Rekordtief, es waren 25 weniger als noch 2011 und 51 weniger als 2010 vor der Senkung der Promille-Grenze von 0,8 auf 0,5. Für Fahranfänger und Berufsfahrer, darunter auch Landwirte, sind nur 0,2 Promille zugelassen.

Interessant sind im Zusammenhang mit der Abstimmung im Kerry County Council noch ein paar andere Zahlen. 5 der Counciler stimmten für den Antrag, 7 enthielten sich und 12 waren gleich gar nicht anwesend. Die 5 Befürworter sind oder waren in der Vergangenheit Wirte oder haben auf eine andere Art mit dem Gaststättengewerbe zu tun.

Healy-Rae,  der selbst eine Bar in Kilgarvan betreibt, zeigt sich von solchen Zahlen unbeeindruckt. In Kerry will man jetzt bei Justizminister Alan Shatter nach entsprechenden Ausnahmegenehmigungen nachsuchen, die es Bewohnern ländlicher Gebiete erlauben, vom nächstgelegenen Pub nach Hause zu fahren, auch wenn sie die zulässige Promille-Grenze überschreiten – vorausgesetzt natürlich, sie fahren langsam.

via Daily Mail
Bildnachweis: flickr.com / Miroslav Čuljat (CC-Lizenz)


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